Bühnenturm Hamburg

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Offener, zweiphasiger Realisierungswettbewerb 2010
Deutsches Schauspielhaus in Hamburg – Fassadengestaltung des neuen Bühnenturms
Auslober: Neue Schauspielhaus GmbH Hamburg
Entwurfsverfasser: Jan Holzhausen

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Intention des vorgestellten Entwurfes ist die optische Zusammenfassung der einzelnen Elemente des neuen Bühnenturmes, bestehend aus dem eigentlichen Turm, den Treppenhäusern und des Stahltragwerkes, zu einem ablesbaren eigenständigen Gebäudeteil. Dieser soll sich in seiner Wertigkeit dem bestehenden Deutschen Schauspielhaus unterordnen, in seiner Zeichenhaftigkeit aber auch die Wahrnehmung des Spielortes weiter fördern.Konstruktiv kann man im gezeigten Fall wohl von der ursprünglichsten Form der „Vorhang-Fassade“ sprechen. Angedacht ist diese als gespannte Membran-Konstruktion aus PTFE-Gewebe. Grundrissgeometrisch werden zur Aufhängung in Attikahöhe des Turms von Eckpunkt zu Eckpunkt vier Stahlträger in Bogenlinien entwickelt, die die Treppenhäuser und Stützen der neuen Turmtragwerksstützen mit „einfangen“. Am Fußpunkt des neuen Turms wird die Membran wiederum grundrissgeometrisch in Wellenlinien eingespannt. Hierdurch entsteht der gewünschte Faltenwurf.

Formensprachlich passt sich diese neue Fassade dem Bestandsbau in Dachform des Zuschauerraumes und Einganges in seiner weichen Linienführung an. Harte kubische Kanten werden entschärft, Schattenspiele fördern die Plastizität. Eine angemessene innere Illumination zur Spielzeit am Abend wäre vorstellbar.

An die neue Vorhang-Fassade muss keine weitere bautechnische Anforderung gestellt werden, der bereits geplante Bühnenturm verinnerlicht alle diese Belange. Die Membran zeichnet sich durch ihre Feuerbeständigkeit, UV- und Witterungsbeständigkeit, Lebensdauer, Selbstreinigungseffekt, chemische Beständigkeit, geringem Gewicht, Knickbeständigkeit, geringem Ressourcenverbrauch und sehr guter Recyclebarkeit (Nachhaltigkeit) aus.